ΚΑΤΕΡΙΝΑ ΚΑΡΑΠΛΗ, ΟΙ «ΚΑΝΤΑΤΟΡΕΣ», Ἑῶα καὶ Ἑσπέρια, 2|1996, 229-252


Die zwei wichtigsten Militärschriften der byzantinischen Zeit - d. h. das"Strategikon" des Pseudo-Maurikios (Ende des 6. / Anfang des 7. Jhdts) unddie "Taktika" des Kaisers Leo VI. (Ende des 9. / Anf. des 10. Jhdts) -empfehlen,dass bei jeder Schwadron ein "cantator" dienen soll. Pseudo-Maurikios aberspricht bloss von einem Sänger, der alte Siege besingt, während Leo VI. empfiehet,dass der "Sänger" ein gebildeter Soldat sein müsse, der eine Rede ideologischenInhalts halten kann. Der sich auf Leo stützende Nikephoros Ouranos (11.Jhdt.) gebraucht, in seinem "Taktikon", nicht mehr das Wort "cantator".Das Wort "cantator" treffen wir zum ersten Mal in der Kriegsliteratur im"Strategikon" des Maurikios (Ende des 6. / Anfang des 7. Jhdts) und zwar imII. Teil, "Von der Kavallerie". Die Quellen dieses Teils des Werkes sind nichtbekannt.Eventuelle Korrelationen mit den alten Griechen, etwa dem berühmtenTyrtaios u.a., oder mit den keltischen Barden, oder aber mit den mittelalterlichen"Jongleurs de geste" sind fragwürdig.Das alles führt mich zu einigen Gedanken:1. Wir wissen, dass in der spätrömischen und frühbyzantinischen Armeesehr viele "Barbaren" dienten, entweder als Söldner oder als "foederati", oderauch "Römer" barbarischer Herkunft. Der grösste Teil von diesen Barbarenwaren Germanen und zwar Goten.2. Wir wissen, dass in den Schlachten des 4. Jhdts zwischen Byzantinernund Goten, die Kavallerie der letzten den siegreichen Ausschlag gab (Adrianopel378, u.a.).3. Wir wissen, dass nach diesen Niederlagen das byz. Reich sich intensivermit dem Aufbau der Kavallerie beschäftigte.4. Wir wissen, dass nach Tacitus, Ammianus Marcellinus u.a., die germanischenStämme ihre Vorfahren und ihre Krieger sehr verehrten, und dass sieKriegsgesänge liebten, die sie vor der Schlacht sangen, und in denen sie dievorherigen Siege und die Heldentaten der Vorfahren preissten.Nach alledem habe ich den starken Eindruck, dass die "cantatores" undihr Werk einen germanischen Einfluss aufzeigen.

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