Ι. ΔΗΜΗΤΡΟΥΚΑΣ, Παρατηρήσεις σχετικά με το ταξίδι της επιστροφής του Λιουτπράνδου, Βυζαντινά Σύμμεικτα, 11|1997, 63-82


  Ι. Dimitroukas Bemerkungen zu der Rückreise LiutprandsIm Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde die Rückreise der Gesandtschaft  Liutprands anno  968/969  in bezug auf  Itinerar, Reisezeiten und -mittel einer eingehenden Analyse unterzogen. Die 26köpfige Legation fuhr am 2. 10. 968 im Geleit eines Postbeamten von Konstantinopel ab. Die Fahrt wurde vorzeitig in einem nordägäischen Hafen, wahrscheinlich in Maroneia oder Christupolis oder Thessalonike, beendet, worauf die Gesandtschaft «ambulando, asinando, equitando» ihre Reise auf dem Landweg fortsetzte. Bis Naupaktos brauchte sie insgesamt 49 Tage. Mit Hilfe verschiedener Belege konnte festgestellt werden, daß Reisen zwischen der Hauptstadt und der Peloponnes in der Zeitspanne vom 10. bis zum 15. Jh. im Durchschnitt 31 bis 35 Tage in Anspruch nahmen, vorausgesetzt daß sie gänzlich oder größtenteils auf dem Landweg erfolgten. Die Reise Liutprands dauerte zumindest 2 Wochen länger. Diese Verlängerung scheint ausschließlich oder hauptsächlich auf die erste Etappe der Reise, d. h. die Seereise, bezogen werden zu müssen, zumal der Schiffsverkehr durch den Hellespont in die Nordiigäis in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit sehr oft durch unbeständige Witterungsverhältnisse behindert und zeitweise durch Südwinde zum Stillen gebracht wurde.Was das Itinerar betrifft, schlug die Legation von Thessalonike aus einen Weg ein, der vom Ende des 9. bis zum Ende des 11. Jh. als wichtige Postverbindung belegt ist. Im einzelnen folgte sie entweder der Variante über Berroia oder dem Küstenweg über Kitros, um dann auf der «kaiserlichen Straße» im Tempe-Tal Larissa und über Pharsalos Zetunion zu erreichen. Kaum bequem dürfte die letzte Reiseetappe auf gebirgigem Gelände durch Phokis verlaufen sein.In Naupaktos verlud der Beamte die Gesandten auf zwei navicula und vertraute sie zwei Eilboten (Mandatoren) an. Beide Fahrzeuge müssen genauso klein wie Fährschiffe gewesen sein. Jedes von diesen Schifflein wurde von 3-4 Schiffern bedient, während sich ihre Aufnahmefähigkeit auf 14-15 Leute (die Seeleute eingeschlossen) belief. Daher mußte ein Teil der Legation parallel zur Küste zu Fuß ziehen (23. - 25.11.). Als beide Teile der Legation sich wieder an der Mündung des Phidares vereinigten, ergriffen die Schiffer die Flucht!Diese merkwürdige Reaktion legt die Vermutung nahe, daß es sich hierbei um die sog. Exkussatoi des Dromos handelte, d. h. jene Bürger, die Steuer¬freiheit genossen, dafür aber unentgeltliche Dienste den Postbehörden leisten mußten. Es ist demnach als wahrscheinlich anzunehmen, daß zwischen Naupaktos und Korfu eine Linie des «Demosios Dromos» existierte, die nur lokalen Charakter hatte, da die Byzantiner für die Beförderung der Briefe von und nach Europa auf venezianische Dienste angewiesen waren.Nun konnte sich die ganze Legation einschiffen; die Führung der Schiffe übernahmen notwendigerweise Leute aus ihren Reihen, wahrscheinlich Venezianer. Die Schifflein steuerten einen küstennahen Kurs, um dann etwa in der Höhe des gutgeschützten Meerbusens von Dragameston Kurs auf Leukatas, die Südspitze von Leukas, zu nehmen. Von dort segelten sie an der Ostküste der Insel entlang. Die Fahrt von der Phidares-Mündung bis zur Inselhauptstadt dauerte 4 Tage (2.- 6. 12. 968). Die Geschwindigkeit betrug ungefähr 1 km. Ungefähr so langsam verlief auch die Fahrt zwischen Leukas und Korfu (14.-18. 12. 968). Die Überfahrt mit einem Handelsschiff nach Otranto erfolgte am 8. Januar 969, wahrscheinlich von Akrokeraunia aus.  

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